Aqua-Jogging - Aqua-Running - Schwimmen - Alternativen

Aqua1 Poehlitz Foto

© Lothar Pöhlitz - 1. Juli 2020 Aquatraining für Läufer ist mehr als Aquajogging bzw. Ersatzbelastung bei Verletzungen. Es ist bei Laufverbot (Verletzung) oder kleinen Blessuren / Verhärtungen neben „Rad“ eine sinnvolle Möglichkeit weiter zu belasten. Es wird, zusammen mit Schwimmen, von Hochleistungsläufern als Herz-Kreislauftraining und Zusatz-Belastung aller Muskeln des Körpers bei gleichzeitiger Schonung der Füße oder auch Alternative für ein leichtes, mittleres oder „hartes Lauftraining“ bei bescheidenen Bedingungen im Winter draußen – aber auch im Höhentraining – genutzt und auch mit Schwimmen kombiniert.

Der Wasserdruck gegen die Muskulatur hat gleichzeitig die Wirkung einer sanften Ganzkörpermassage und unterstützt den Flüssigkeitstransport bzw. venösen Rückfluss des Blutes im Organismus. Die muskelentspannende Wirkung unterstützt die Schmerzlinderung und Durchblutung bei Beschwerden, Verspannungen und Verletzungen und lässt oft schon ein Belastungstraining zu, wenn schnelles Laufen noch nicht möglich ist. So ist Aquatraining im Gegensatz zu Aqua-Jogging das Langzeitmittel der Wahl, beispielsweise auch bei Achillessehnenentzündungen.

Aqua - Running - Leistungsläufer nehmen die Geschwindigkeit mit ins Wasser

Wer das Schwimmbad gleich um die Ecke hat ist dabei besonders gut dran. Schon bei kleinen Verletzungen helfen einige Tage im Wasser größere Ausfälle zu vermeiden. Man kann in Grundlagenphasen auch einmal 1 Stunde Radfahren an Land mit direkt anschließenden 1 Stunde „Aqua-Radfahren im Wasser“ kombinieren. Die Dichte des Wassers ist um ein vielfaches höher als die der Luft, der Körper schwebt im Wasser oder stützt sich leicht am Boden ab (Aquafitness), erhält Auftrieb durch beispielsweise einen positionsstabilisierenden Auftriebsgürtel oder eine Weste und muss nur etwa 20 % seines eigenen Körpergewichts tragen. Dabei sollen Kopf, Oberkörper und Hüfte wie beim Laufen an Land nur leicht vorgeneigt (5 cm) eine Linie bilden. Arme und Beine simulieren gegen den Wasserwiderstand die Bewegungstechniken an Land, möglichst bei einer Wassertemperatur um 25-27 Grad C.

Nachwuchsleistungstraining - 4 wichtige Jahre im Training von Lauf-Talenten

 Nachwuchs1 Ayadi Foto

© Lothar Pöhlitz – 23. Juni 2020 - Innerhalb eines 10-12jährigen Nachwuchstrainings erfahren begabte junge Läufer und ihre Trainer, dass es in ihrer sportlichen Entwicklung nach einer etwa 4jährigen Grundausbildung oft schneller vorangeht als bei vielen anderen. Dies ist zu nutzen. Talente schaffen so in den folgenden 4 Jahren nach der Pubertät den Anschluss innerhalb der neuen Zeitrechnung „Nachwuchsleistungssport“, nehmen die Lehren ihrer Trainer aufmerksam auf, qualifizieren sich für internationale Wettkämpfe ihrer Altersklassen, für U18 / U20 - EM- / WM Meisterschaften oder schaffen es dort sogar auf´s Podium.

Das Sport-Herz mit 4 HF-Bereichen auf seine Aufgaben vorbereiten

Sportherz1Sportherz2_Schneider-Foto

© Lothar Pöhlitz* - 10. Juni 2020 – Das kardiovaskuläre System, das komplexe Bluttransportsystem des menschlichen Körpers besteht aus dem Herzmuskel, den Blutgefäßen und dem großem Leitungssystem in dem für Läufer der benötigte Sauerstoff zur Laufmuskulatur transportiert wird. Die alles entscheidende Sauerstoffversorgung wird begrenzt von der Stärke und Funktionsfähigkeit der „Pumpe", der Blutmenge die das Herz in einer bestimmten Zeit anforderungsgerecht zu transportieren vermag (Herzfrequenz, Schlagvolumen) und der möglichen Fließgeschwindigkeit des Blutes. Um das Gesamtsystem auf Hochleistungsansprüche von Mittel- und Langstrecklern vorzubereiten muss es rechtzeitig entwicklungswirksam beansprucht werden. Das erfordert früher für einen starken Motor & einen großen Tank voll Supersauerstoff zu „trainieren"

       „Je größer das Herzminutenvolumen ist, desto mehr Blut und damit auch Sauerstoff gelangt zur Arbeitsmuskulatur. Das HMV ist eine limitierende Größe für die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max) und stellt damit eine entscheidende Größe für die Ausdauerleistungsfähigkeit dar“ (Dr. Kurt Moosburger 10/1994)

Ein Weg zu Läufer-Bestleistungen bei Jahreshöhepunkten DM - EM - WM - OS

Bestleistung1

© Lothar Pöhlitz - 28. Mai 2020 - Alle trainingsmethodischen Maßnahmen sollen im Verlaufe der Jahre die sportliche Form so entwickeln, dass zum jeweiligen, individuellen sportlichen Jahreshöhepunkt – also beispielsweise zur Deutschen Meisterschaft, EM, WM oder zu den Olympischen Spielen die geplante Zielleistung, die neue persönliche Bestleistung auch abgerufen werden kann. Diese Lehraufgabe ist bereits im Nachwuchsleistungstraining eine nicht unbedeutende Aufgabe. Das bedeutet zugleich, dass oft negativ besetzte Frühformen, auch wenn sie aus einem planmäßigen Leistungsaufbau resultieren, vermieden werden müssen. Auch muss die wahre Leistung im Verlaufe von Wettkampfperioden nicht immer gezeigt werden, weil in den Laufdisziplinen die verschiedenen „taktischen Spielchen“ dies oft auch verhindern.

Eine alternative Einschätzung „erfolgreich“ im Vergleich zu etwa leistungsgleichen Gegnern kann die vorhandene, ansteigende oder höchste sportliche Form bestätigen oder vermuten lassen. In der Praxis muss aber immer Ziel sein, dass die „nächste Aufgabe“, das Nahziel realisiert wird. Dabei ist „Sicherheit“ eine sehr hilfreiche Tugend.

Eine optimale Leistungsausprägung (Tapering) und eine „Unmittelbare Wettkampfvorbereitung“ (UWV) sind erfolgreich erprobte Maßnahmen zur Erreichung der höchsten sportlichen Leistungsfähigkeit zum gewünschten Zeitpunkt.

Wenn auch wir 10000 m in M: 27´ bzw. F: 30´ können wollen

10000m1 Kiefner Foto

© Lothar Pöhlitz - 14. Mai 2020 - Wer den Hochleistungssport lebt, freut sich, wenn es vorangeht. Auch nach Corona wird es wieder um EM- und Olympia-Tickets gehen. 2019 haben unsere 10000 m Männer einen Schritt nach vorn gemacht, aber nur Amanal Petros hat mit 27:52 die 28:00 Minuten - beim Europa-Cup als Vize - unterboten. Das Weltniveau bleibt weit. In der 10er Bestenliste, im Vergleich zum Vorjahr, finden sich 5 Neue. Warum aber haben sich die 5 ausgeschiedenen nicht verbessert? Unter 31:00 Minuten bei den Frauen und auch im Hindernislauf unter 8:10 Minuten der Männer und damit näher an der Weltspitze, ist im Moment noch Fehlanzeige. Trainieren unsere Langstreckenläufer / Läuferinnen nicht hart genug?

Ansprüche für erfolgreiche EM, WM / OS erfordern Orientierung für Männer und Frauen am Training der Weltbesten und dafür notwendige professionelle Trainingsbedingungen

Im Mittelpunkt des Langstreckentrainings (5000 m / 3000 m Hindernis / 10000 m) standen in der Vergangenheit der Trainingsumfang, lange aerobe Läufe (15 - 25 km) und das wettkampfnahe Training. Die Weltbesten weisen uns aber mit einem anderem, mehr umfangsorientierten Geschwindigkeits- auch Partnertraining - in längeren Höhentrainingsketten, mit höheren Kilometer-Umfängen, öfter crescendo-DL, schnellen Fahrtspielen und auch speziellen Krafttraining (wie ZWL oder BAL) daraufhin, dass deutsche Langstreckenläufer mehr Geschwindigkeit im Trainingsumfang, mehr Qualität, auch Tempogefühlstraining und mehr spezielle Kraft brauchen.

Die Verschiebung der Olympischen Spiele auf 2021 bietet jetzt die Chance zur Verkürzung der individuellen Abstände durch ein zusätzliches Trainingsjahr.

Die aktuellen Weltrekorde stehen bei 26:17,53 bei den Männern und 29:17,45 min bei den Frauen. Bei den Weltmeisterschaften in Doha wurden diese tollen Männer-Ergebnisse erzielt. Das bedeutet auch wir müssen unter 27 Minuten: