Ohne Enzyme gäbe es kein Leben
Der Mensch ist nur so leistungsfähig wie seine Enzyme
04. Dezember 2007 (Holzheu-Riedel) - Jeder Mensch besitzt eine Unmenge an Enzymen, die in jedem Augenblick seines Lebens für ihn tätig werden. Mehr als 6000 verschiedene Enzyme wurden bereits entdeckt. Jedes einzelne davon hat eine einzige Aufgabe im Organismus und erledigt diese mit einer kaum vorstellbar großen Leistungsfähigkeit und Perfektion.
Enzyme ermöglichen und steuern alle Stoffwechselvorgänge im Organismus, sorgen so als einer der wichtigsten Bausteine unseres Lebens für einen gesunden und widerstandsfähigen Körper. Viele der biochemischen Prozesse würden unter den im Körper herrschenden Normalbedingungen (Temperaturbereich 37 Grad Celsius, pH-Wert, Druck etc.) in lebenden Zellen nicht oder nur sehr langsam ablaufen, erst durch die Funktion der Enzyme als Biokatalysatoren werden diese möglich. Die Enzyme erhöhen die Geschwindigkeit der chemischen Reaktion, ohne dabei selbst verändert zu werden.
Enzyme bestehen meist aus Aminosäuren. Einige brauchen für ihre Arbeit ein Co-Enzym (z.B. Metall-Ionen, Vitamine etc.). In der systemischen Enzymtherapie werden eiweißspaltende Enzyme (= Hydrolasen wie Papain aus der Papaya), Bromelain (aus dem Strunk der Ananas) und Bauchspeicheldrüsen-Enzyme (Pankreatin = Komplex aus eiweiß-, kohlenhydrat- und fettspaltenden Enzymen) mit Bioflavonoiden (z.B. Rutin aus dem Buchweizen) und Vitaminen kombiniert.
Eine Fülle von Aufgaben übernehmen die Enzyme, um die Lebens- und Selbstheilungskräfte auf höchstem Niveau aktiv zu halten. Dabei entfalten sie ausschliesslich positive Wirkungen. Nur einige Beispiele:
- sie wirken entzündungshemmend und abschwellend, da sie Zellbruchstücke und Entzündungsmediatoren abbauen,
- sie verbessern die Fließeigenschaften des Blutes, da sie die Verformbarkeit der Erythrozyten erhöhen, die Zusammenlagerung der Thrombozyten hemmen und die fibrinauflösende Aktivität im Blut erhöhen,
- sie unterstützen den Abbau pathogener Immunkomplexe (Entgiftung) indem sie die Phagozytoseleistung (Aufnahme und Vernichtung von Krankheitserregern) steigern,
- sie erhöhen die Gewebedurchlässigkeit für Antibiotika (damit höhere Wirkstoff-Konzentration am „Brennpunkt“),
- sie beschleunigen die Heilung da sie die Reinigung des schadhaften Gewebes unterstützen, die Durchblutung fördern und gewebeaufbauende Fibroblasten stimulieren
und, und, und...
Nachdem Sportler sowieso einem höheren Verletzungsrisiko unterliegen, ist es nicht verwunderlich, dass bei den Profisportlern Enzyme schon lange kein Geheimtipp mehr sind. Zwar können regelmäßige Enzym-Einnahmen keine Verletzungen verhindern, doch deren Ausmaß deutlich vermindern. Der Heilungsprozess wird durch eine ausreichende Enzym-Bereitstellung beschleunigt, so dass der Sportler schneller wieder fit wird und das Training rasch wieder aufnehmen kann. Prophylaktische Enzym-Einnahme ist sehr sinnvoll, um die langfristigen Auswirkungen der durch regelmäßige, teilweise harte Trainingseinheiten oder Wettkämpfe entstehenden Mikro-Verletzungen (z.B. kleine Muskelfibrillen-Risse wie beim Muskelkater) von vornherein auszubalancieren.
Ein anderer für Sportler wichtiger Punkt ist die hohe Krankheitsanfälligkeit, besonders die häufigen Erkältungsepisoden in der Herbst- und Wintersaison. Auch hier leisten Enzyme große Hilfe. Sie unterstützen das Immunsystem, indem sie die Abwehrzellen anregen, Erreger wie Bakterien, Pilze, Viren (z.B. Grippe- oder Herpesviren) zu vernichten. Bei einer Bronchitis oder Sinusitis helfen sie, die Schleimhaut abzuschwellen, verbessern gleichzeitig die Sauerstoff-Versorgung des Gewebes und fördern zudem den Lymphfluss, also die Stoffwechselaktivität – allesamt wichtige Komponenten zur Heilung.
Verstauchungen und Prellungen verursachen Wasseransammlungen im geschädigten Gewebe (sogenannte Ödeme), die durch Gabe von Enzymen schneller abschwellen, weil diese gleichzeitig eine Entzündungshemmung und eine Verbesserung der Fliesseigenschaften des Blutes bewirken. Durch das Bioflavonoid Rutin (aus Buchweizen) werden zusätzlich die Gefäßwände abgedichtet und verstärkt, so dass die Flüssigkeitsmenge im Gewebe verringert wird (wichtig auch bei Venenleiden).
Aber auch auf die Gelenke wirken bei Aktiven viel höhere Kräfte. Durch übermäßige Belastung oder andere schädigende Faktoren (Umknicken) kommt es auf Dauer zu einer Aufrauhung der Knorpeloberfläche. Der Abrieb bleibt im Gelenk liegen und reizt unter anderem die Gelenkschleimhaut, die anschwillt und sich entzündet. Der Knorpel wird nicht richtig ernährt. Die Muskulatur in der Umgebung ist meist verhärtet, es kommt zu typischen Schmerzen. Anfangs tritt meist Nachtschmerz und morgendlicher Anlaufschmerz auf, später kommt es dann zu Dauerschmerzen, am Ende steht die Bewegungsunfähigkeit (Arthrose).
Zur Therapie gehört dann die intensive krankengymnastische Betreuung des Patienten. Unterstützend verbessern Enzyme die Durchblutung, hemmen die Entzündung und fördern die Abheilung. Zusätzlich ist der Wiederaufbau der abgenutzten Strukturen um die Gelenkfläche oder Wirbel wünschenswert. Die geschädigte Knorpelstruktur kann mit standardisierten, mucopolysaccharidhaltigem Fischknorpelpulver, zusätzlichem Vitamin E und Selen erfolgreich wieder aufgebaut werden, wie wissenschaftliche Studien belegen. Die Wirkung der Supplementation tritt manchmal erst nach 2-4 Wochen ein, insgesamt ist allerdings eine umfassendere, 3-6monatige Kur sinnvoll.
Diese Kombination wird erfolgreich auch bei Gelenkrheumatismus eingesetzt. Unerlässlicher Anteil und entscheidender Positiv-Effekt der Enzyme bei Rheuma-Erkrankungen ist, entzündliche Schübe an Gelenken zu lindern und zu dämpfen.
Normalerweise produziert der gesunde Körper bei ausgewogener, gesunder Ernährung alle benötigten Enzyme in ausreichender Menge selbst und gleicht so einen Enzymmangel rechtzeitig aus. Ein erhöhter Enzymbedarf tritt zum Beispiel in Zeiten gesundheitlicher Beeinträchtigung oder Schwangerschaft, durch akute Verletzungen, intensiven Sport, ungesunde Ernährung, physischen und psychischen Stress und durch die nachlassende Stoffwechselleistung mit zunehmendem Alter irgendwann unweigerlich auf – vieles davon Situationen, die heutzutage leider oft schon zum Alltag gehören!
Unterstützung der körpereigenen Wirkstoff-Produktion mittels Zugabe ideal zusammengestellter, hochreiner Natur-Präparate ist also nicht nur als wirksame Prophylaxe oder Akutmassnahme angezeigt, sondern bedenkenlos zur natürlichen Unterstützung der Selbstheilungskräfte und auch als effizientes „Anti-Aging“ einsetzbar.
Die Anwendung ist auch langfristig ungefährlich, denn es ist keine Überdosierung möglich und es sind keinerlei Negativ-Effekte zu befürchten. Daher können sogar Kinder jeden Alters und natürlich auch Tiere hohe Enzymdosen einnehmen und sehr gut vertragen.
Im Akutfall beginnt man eine Enzymbehandlung mit einer relativ hohen Initialdosis (Stoßtherapie z.B. 3x7 Dragees pro Tag für 2-3 Wochen), die schrittweise auf eine individuelle Erhaltungsdosis (z.B. 3x3-5 Dragees pro Tag) reduziert wird. Auf Magensaftresistenz und eine Einnahme 1 Stunde vor oder 2 Stunden nach den Mahlzeiten mit viel Flüssigkeit muss geachtet werden, da sonst die empfindlichen Enzyme von der Magensäure zerstört werden.
Der Vorteil der systemischen Enzymtherapie im Sport-, Hochleistungs- und Olympionikenbereich ist, dass die Betroffenen mit Hilfe der Natur erfolgreich und effizient behandelt werden können, ohne dabei ein Dopingrisiko einzugehen!
Verfasser: Josef Holzheu-Riedel, Offizin-Apotheker und Geschäftsführer der Firma nutritect GmbH, erreichbar unter
Literatur:
- Dr. Ingeborg Cernai, Dr. Josef Cernai: Gesund und schön durch Enzyme (1995)
- Karsch T & E: Sport und Medizin Jahrgang 9 Heft 5, 260-261, 1997
- M. Marshall et al.: Wirksamkeit und Verträglichkeit einer oralen Enzymtherapie bei der schmerzhaften akuten Thrombophlebitis superficialis; Phlebologie 2001; 30; 36-43
- E. Muntschler: Arzeimittelwirkungen – Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie 8. Auflage
- www.mucos.de
- H. Wrba, M.-W. Kleine, K. Michlke, F-W. Dittmar, R.E. Weissenbacher:
Systemische Enzymtherapie, aktueller Stand und Fortschritte, 1996
© Josef Holzheu-Riedel