3000 m – die wichtigste Nebenstrecke für die Bahndisziplinen

 

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© Lothar Pöhlitz – 25. Juli 2019 – Nein, in diesem Beitrag geht es einmal nicht um Spitzenleistungen und die Weltrekorde von Daniel Komen (7:20,67) aus dem Jahre 1996 und den der Hellen Obiri (8:20,68 – aus 2014), der aktuell Weltbesten (nicht um die 8:06.11 von Junxia Wang aus der Gruppe der überführten Chinesinnen aus der Schildkrötenblut - Zeit um 1993, vielleicht erinnern sie sich). Die aktuellen 3000m WR-Leistungen bedeuten für

 

        Männer 30x100 m in 14,7“ / Frauen in 16.6“ ohne Pausen   

Die Bedeutung einer unterstützenden individuellen 3000 m Leistung für die Olympischen Laufstrecken 1500 m, 3000 m Hindernis, 5000 m und 10000 m wird unterschätzt. Besonders in der Nachwuchsausbildung ist diese Strecke wichtig.

Zunächst wären die bisher besten Leistungen (Stand 1.6.2019) von Dieter Baumann (1998) und Konstanze Klosterhalfen (2017) ansprechende Ziele:

            3000 m 7:30,50 Dieter Baumann (TSV Bayer Leverkusen) 

            3000 m 8:29,89 Konstanze Klosterhalfen (Bayer Leverkusen)

Nun verbesserte „Koko“ Klosterhalfen am 30.6.2019 als Zweite in einem stark besetzten Frauen 3000er in Stanford / USA mit 8:20,07 den Deutschen Rekord um knapp 10 Sekunden ! Sicher sind für Trainer und Athleten die Zwischenzeiten interessant: 32,1 – 67 – 67,8 - 68,5 - 68 – 66,4 – 65,8 – 64,4, dabei waren die letzten 1000 m um 2:43 Minuten die schnellsten !

Das Ziel des Trainings in den leichtathletischen Ausdauerdisziplinen besteht darin, die unterschiedlich langen Wettkampfstrecken in einer möglichst kurzen Zeit, bei einem möglichst geringem Geschwindigkeitsverlust in den Endphasen, zu absolvieren. Dafür muss die Erhöhung der Reizwirksamkeit des Trainings vor allem in den Intensitätsbereichen bis 10 % oberhalb und unterhalb des angepeilten Renntempos im Mittelpunkt stehen. Der entscheidende Trainingsbereich liegt dafür zwischen 95-105 % vom Renntempo.

Läufer auf das Olympia – Klima in Tokyo 2020 optimal vorbereiten

Wer in Tokyo erfolgreich sein will muss mehr tun um schnell zu laufen

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© Lothar Pöhlitz* – 8. Juli 2019  - Im Mittel-, Langstrecken- und Marathonlauf können das Klima, außergewöhnliche, ungewohnte Außentemperaturen, die Sonneneinstrahlung, Ozon, der Wind und die Luftfeuchtigkeit bei Wettkampfhöhepunkten wie EM, WM oder OS einen großen, vor allem negativen Einfluss auf die Laufleistungen haben.

Nun finden die Spiele der XXXII. Olympiade vom 24. Juli bis zum 9. August 2020 - in Tokyo statt und man weiß natürlich heute noch nicht welche Bedingungen am Wettkampftag herrschen werden, auch wenn die Starts auf der Straße morgens früh stattfinden:

      bei evtl. auch hoher Luftfeuchtigkeit um die 30° C

Das Thermometer steigt dort auch schon mal bis auf über 37 Grad; zudem ist es feucht, sehr feucht. Es wurden Luftfeuchtigkeiten um 70 % vorausgesagt. Der japanische Sommer war schon immer heiß. Doch in den vergangenen Jahren hat sich das Klima noch verschärft. Die Hitze setzt zudem immer früher ein, manchmal schon Anfang Juli. Auch darauf muss man vorbereitet sein.     

Das bedeutet für alle Bahndisziplinen, besonders aber für die 10000m- und den Marathon sich auf die Rennen in Tokyo 2020, wenn auch die Marathon-Startzeiten für 6 Uhr morgens neu festgelegt wurden, sich auf ein solches Sommerklima längerfristig, als auch kurzfristig konzentriert, unter Einbeziehung von leistungssporterfahrenen Fachärzten –vorzubereiten.

Ein Denkmodell: „ohne uM“ international konkurrenzfähig SCHNELLER LAUFEN WOLLEN - die Agenda für alle Altersklassen

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© Lothar Pöhlitz* - 27. Juni 2019 – Viele können sich noch erinnern, Deutschland konnte schon einmal Medaillen, 82 bei den OS 1992. In der Zeit des kalten Krieges West gegen Ost gehörten auch „a l l e Leichtathleten“ – immer angezweifelt - zu den Guten in der Welt. Auch wenn sie sich gegenseitig „uM“ - Doping (unterstützende Mittel) unterstellten, wissen wir heute, dass das anabolica-Doping von damals zwar wirksam, aber viel weniger war, als die inzwischen 5-7 oder mehr genutzten Medikamentenkombinationen, die allen Sportarten und allen Körper-Systemen voran helfen. Sie wurden damals von Lance Armstrong öffentlich und ehrlich bekannt. Leider muss man davon ausgehen, dass man „s i e und andere“ auch heute noch besiegen muss, auch die Gedopten oder die Überführten nach zu kurzen Sperren – wie M.J. Sundby oder Therese Johaug aus Norwegen im Skilanglauf – die bei der Ski-WM 2019 siegten, wie vor ihrer Sperre.

            Wir wissen nicht, wie viele der Olympia-, WM- oder EM-Teilnehmer bzw. der Medaillengewinner in der Vergangenheit gedopt waren. Es bleiben   Verdächtigungen und Vermutungen. Die Lösung für die Zukunft wäre unseren begabten deutschen Athleten und Trainern für dopingfreie Leistungen „ersatzweise“ die dafür notwendigen Zeit-, Trainings- und Trainer - Bedingungen zur Verfügung zu stellen wie sie seit Jahren den Profis in der Welt Medaillen ermöglichen.

            Es gibt keine Wunder in wenigen Monaten – es gibt nur kontinuierliche, langfristige, systematische Arbeit. Dabei bedeutet üben oft wiederholen, immer wieder.

Wenn die vL-3 Laktat-Schwelle steigt sinkt die Herzfrequenz

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© Lothar Pöhlitz* – 12. Juni 2019  - Das kardiovaskuläre System, das komplexe Bluttransportsystem des menschlichen Körpers besteht aus dem Herzmuskel, den Blutgefäßen und dem großem Leitungssystem in dem für Läufer der benötigte Sauerstoff zur Laufmuskulatur transportiert wird.   Der systematischen langfristigen Ausbildung dieses Gesamt-Systems, auch der Entwicklung der Herzgröße, kommt für Läufer und Trainer eine grundsätzliche Bedeutung zu. Dieses Wissen muss vor allem in der Nachwuchsausbildung wieder mehr Beachtung finden. Längere ruhige Läufe sind in diesem Zusammenhang keine Leerkilometer.

Die alles entscheidende Sauerstoffversorgung wird begrenzt von der Stärke und Funktionsfähigkeit des Herzens, der Blutmenge die das Herz in einer bestimmten Zeit anforderungsgerecht zu transportieren vermag (Herzfrequenz, Schlagvolumen) und der möglichen Fließgeschwindigkeit des Blutes. Um das Gesamtsystem auf Hochleistungsansprüche von Mittel- und Langstrecklern vorzubereiten muss es rechtzeitig entwicklungswirksam beansprucht werden. Das erfordert schon möglichst früh für einen starken Motor & einen großen Tank voll Superkraftstoff zu „trainieren".

Mit 10-12jährigen anders, mit 13-15jährigen öfter trainieren

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© Lothar Pöhlitz – 29. Mai 2019 - Die Begeisterung über unsere Handballer in den WM-Wochen war der Beweis, dass deutsche Sport-Fans sich unsere internationale Konkurrenzfähigkeit dringend wünschen. Dies haben auch die Wintersportler in den letzten Wochen erfahren dürfen.  Damit die Medien und die Fans demnächst auch die Leichtathleten und die Läufer wieder „so lieben“, müssen die derzeit zu wenigen „Top-Athleten“ öfter siegen und der Nachwuchs auf breiter Front schneller vorangebracht werden. Die Verjüngung im Weltniveau ist unübersehbar. Der Schlüssel dahin für uns liegt im Nachwuchsleistungstraining. Die Vorbilder findet man im Ausland.

Mit Talenten Fitness, Disziplin, Mentalität und Einstellung „trainieren“

Der Leistungsfortschritt wird unabhängig vom Alter und Leistungsstand auch in den Laufdisziplinen zwischen 800 m und dem Straßenlauf von der Effizienz der Belastungswirkung auf die individuell konkrete Leistungssituation bestimmt, im Kindesalter und später. Dabei sind neben den physischen Voraussetzungen, die psychischen Fähigkeiten, der Umgang mit dem taktischen Vermögen im Rennen und die Qualität der Technik als Voraussetzung für eine möglichst hohe Laufökonomie gleichermaßen leistungsbeeinflussend. Vielen ist leider die Mentalität den Großen zu folgen verlorengegangen, anstrengen ist out.