Kids-Bildung, Erziehung und Bewegung FOR FUTURE

Fit zur und durch Schule und Verein

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© Lothar Pöhlitz* – 20. Dezember 2019 – Natürlich bedroht derzeit das Weltklima unser aller Zukunft, aber es ist doch nicht die einzige Großbaustelle im Lande und die Welt können wir allein auch nicht retten. Greta Thunberg hat nicht Unrecht und darf zum Demonstrieren, zum „handeln jetzt“ aufrufen. Die Wahrheit aber ist doch, dass Fridays - Kinder- und Jugend-Demos am falschen Tag, von den vielen anderen Problemen in unserem Lande ablenken, aber sie nicht lösen. Sie sollten besser freitags in die Schule gehen und etwas für ihre Zukunft tun, damit nicht noch mehr eines Tages vom Staat leben müssen. Sind denn unsere Bildungs- und Ausbildungsdefizite nicht auch schlimm? Immer wieder wird auf die vielen offenen Fragen und Probleme, auch von Erwachsenen, hingewiesen, beantwortet, noch besser, gelöst werden sie selten.

Gerade zeigt sich auch, dass, wer das Klima verändern will, Personal mit Intelligenz braucht; nicht nur mehr Windräder, sondern muss auch denen eine Antwort und Geld geben, die ihr Auto stilllegen sollen oder ihre Arbeitsplätze z.B. in der Kohle oder Kali hatten und damit ihren Lebensstandard verlieren. Deutschland braucht wieder Konjunktur, nicht nur Verbote.

Alle die in den 10 letzten Jahren die ungelösten Probleme zu verantworten haben, auch die die keinen Sender auslassen und die auf den Zug aufspringenden „Schlaumeier ohne background oder Macht aus den Parteien oder Talk-Shows“. Sie sollten bedenken, dass TV-Euphorie, Forderungen, Kritiken und Widersprüche allein zu wenig sind, die vielen Langzeit-Baustellen in Deutschland sind doch das Ergebnis von Versäumnissen. Ansprüche und Realität klaffen weit auseinander. Handeln, verändern, wäre die Aufgabe der Stunde.

Kids-Bildung, Erziehung und Bewegung ist eine dieser Großbaustellen

Stillstand überwinden, jetzt. Wir sind nicht nur in der Digitalisierung, in der Infrastruktur, in der internationalen sportlichen Konkurrenzfähigkeit im Rückstand. Eine dieser Riesenbaustellen ist die Kids-Bildung, Erziehung und Bewegung in den unterschiedlichsten Schulformen und Vereinen. Dafür müssten sich endlich die dafür Verantwortlichen bewegen, investieren, vor allem die die in unserem Lande für Bildung, Gesundheit und die Zukunft unserer Kinder zuständig sind. Vor allem muss die Bundesregierung ihre innenpolitische Verantwortung wahrnehmen und ihnen den Auftrag erteilen. Die Zukunft erfordert Handeln, jetzt.

Man könnte sich diese bisher völlig vernachlässigte Aufgabe, die für die Gesundheit in unseren Ländern so zukunftswichtig wäre, aber auch den Repräsentationssport für die einstige Sportnation, neben dem Fußball, unter das Motto stellen

„Fit zur und durch Schule und Verein“

Wenn wir über 5000 m M: 13:00 Minuten bzw. F: 14:25 Minuten können wollen

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© Lothar Pöhlitz – 11.12.2019 - 5 x 2:36 min/km für Männer bzw. 5 x 2:53 min/km für Frauen ohne Pause kann doch gar nicht so schwer sein, zumal es schon weltweit viele geschafft haben. Natürlich weiß jeder, dass man mit einem solchen Trainingsprogramm noch nicht 13:00 oder 14:25 schafft, oder der Weltspitze nahe ist, sondern dass die notwendige GA-Begabung, spezielle Kraft, 160-180 km/Woche im Jahresdurchschnitt und begleitende Geschwindigkeiten um etwa 10-15 % schneller die Geschwindigkeitsreserven erschließt.

Um dafür Energie aus Glukose, Fett, Proteinen und anderen Brennstoffen zu nutzen, bedarf es Sauerstoff, viel Sauerstoff in Muskeln und Organen und Fußkraft. Diese Fähigkeit zum Optimum zu führen erfordert die aerobe Kapazität durch Training so zu erhöhen, dass die Laktattoleranz dazu passt und einen klaren, bereiten Kopf als eine der wichtigsten Voraussetzungen für schnelle 5000 m. Am besten man wird „nicht sauer“, wenn in den Rennen auch mal mehr als 16 mmol/l Laktat 13-14 Minuten lang toleriert werden müssen. Das erfordert für Viele ein Umdenken, auch weil eine hohe V02max die Voraussetzung ist um das notwendig „harte“ anaerobe Training (vL10-12) in besserer Qualität öfter zu bewältigen.

„Mehr Wissen“ um gesunde und starke Läuferfüße

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© Lothar Pöhlitz* - 26. November 2019 – Die Strukturen eines Läuferfußes auszubilden ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Erschließung individueller Möglichkeiten in den Mittel- oder Langstreckendisziplinen. Vorfuß mit Zehen – Fußgewölbe – Fußgelenk – Achillessehne – Unterschenkel - Knie und das Zentrum entscheiden über die Leistungen aller Läufer. Deshalb sollten Lauftrainer vor allem auch Spezialisten für eine langfristige Ausbildung der Füße von Kindern, Jugendlichen und Spitzenläufern sein. Eine neu erarbeitete stärkere Fußabdruckkraft verlangt immer eine Nachjustierung der Lauftechnik.

Die aktuell dominierende, effizienteste Lauftechnik für schnelle Mittel- und Langstreckenwettkämpfe der Elite ist der Vorfuß- oder Ballenlauf. Auf allen Strecken von 800 m bis zu 10000 m sind die Läufer in der Weltspitze bemüht, die Bodenkontaktzeiten mit dieser Technik möglichst kurz zu halten, den im Vorderstütz aufsetzenden Fuß möglichst weich aber bewusst vor dem Körperschwerpunkt aufzusetzen und aktiv ziehend über die Kraft des Vorfußes (Ballenlauf) unter dem Körper ohne Aufwärtsbewegung des KSP zu führen und sich so kräftig wie nötig mit der Kraft des Ballens und Fußgelenks abzudrücken.

Erfahrungen und Empfehlungen zum Nachwuchsleistungstraining im Mittel- und Langstreckenlauf nach der WM in Doha

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© Lothar Pöhlitz14. November 2019Die Leichtathletik-WM im Kühlschrank von Doha und der schwülen Hitze auf den Straßen ist Geschichte, der Aufschwung nach den ersten 3 Jahren der Olympiavorbereitung ausgeblieben. 6 Medaillen, davon 2 für Gesa und Koko mit Weltniveauleistungen, waren die Ausbeute. 65 von 71 deutscher Athleten haben zu wenig oder nicht „geliefert“, weil auf der einen Seite ihr Ausgangsniveau auf einem zu geringen Niveau für Hoch-leistungs-Ansprüche war, so dass selbst p.B. nicht zu vorderen Platzierungen führten, oder ihr Anspruch für eine WM oder OS zu gering war, wenn sie, beispielsweise, bereits ihre Teilnahme zum Erfolg mit eigener Zufriedenheit erklärten. Aber alle wissen: Zahlen lügen nicht und

„Zweifler gewinnen nicht“

        war einer der tollen Kommentare von Frank Busemann aus Doha

Der End-Medaillenspiegel der WM führt uns die Wahrheit unangenehm klar vor Augen. Der Fortschritt ist ausgeblieben, die USA 29 (14-11-4), Kenia 11 (5-2-4), Jamaika 12 (3-5-4) ………GERMANY 6 (2-0-4)

71 deutsche Frauen und Männer für 49 Disziplinen erkämpften, von den 147 zu vergebenden Medaillen, gerade einmal 6 in 6 Disziplinbereichen - im Sprint / Hürden, Sprung, Mehrkampf, Wurf / Stoß, Lauf / Gehen und Wurf / Stoß. Und das 9 Monate vor den Olympischen Spielen in Tokyo.

                     “Ich bin überzeugt: alle, die hier an den Start gehen, werden performen“, sagte DLV-Generaldirektor Idriss Gonschinska noch am Tag vor der WM-Eröffnung. „Die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit im Gastgeber-Land sind eine Herausforderung, aber kein Hindernis, die Bedingungen sind für alle gleich. Wir sind darauf mental eingestellt“.

Über des Langstrecklers bessere - schnellere Zukunft

5000 m / 10000 m - eine Unter-, Überdistanz- und mentale Herausforderung

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© Lothar Pöhlitz* – 17. Oktober 2019 - Nicht erschrecken, die neue GA-Zeitrechnung bedeutet, dass alles schneller geht als über Jahre gewohnt. Bis 2017 sind bereits mehr als 100mal Läufer in der Welt schneller als 27 Minuten und 60mal Läuferinnen schneller als 30:30 Minuten über 10000 m gelaufen. Die derzeitigen Weltrekorde liegen bei den Frauen bei 29:31.78 – bei den Männern bei 26:17.53 Minuten. Dabei wissen wir natürlich nicht, welche unterstützenden Mittel dabei eine Rolle spielten. Die bestehenden Deutschen Rekorde wurden von Dieter Baumann 1997 mit 27:21,53 (West) und von Kathrin Ullrich 1991 (Ost) mit 31:03,62 aufgestellt.

27 Jahre nach Baumanns und Ullrichs Rekorden steigerte beim Europa-Cup 2018 in London Richard Ringer seine Bestzeit von 28:05,96 Minuten gleich um eine halbe Minute, auf 27:36.52 und die 20jährige Mariam Dattke 2019 auf 32:29,45 Minuten. Bis August 2019 liefen Amanal Petros 27:52,25 und Alina Reh 31:19,87.  Damit werden weitere erfreuliche Schritte in Richtung der Wunschziele deutscher Elite, nachdem Ringer schon 2015 mit 13:10,94 Min. über 5000 m näher an die Weltspitze gerückt war, deutlich. Hoffnung macht auch Schremls 5000 m Gold bei der U20-EM, es zeigt das wir es auch können, unterstreicht aber auch den schweren langen Weg für uns bis unter 27 Minuten für Männer bzw. unter 31 Minuten für Frauen. Dafür braucht vor allem der zu lange vernachlässigte Langstrecken-Nachwuchs weitere Hilfen.